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Zeitalter beenden ihren Lauf, neue beginnen sich anzukündigen. Der Umbruch vom Alten zum Neuen bringt stets gravierende Änderungen nicht nur der äußeren Verhältnisse mit sich, auch das Denken des Menschen erfährt eine Neuorientierung. Aus diesem Grunde sind Werke wie das vorliegende äußerst notwendig, denn wir befinden uns inmitten technischer und geistiger Revolutionen, deren ganzes Ausmaß noch nicht abzusehen ist.
Wir werden in Zukunft immer mehr wissen; ob wir dabei weiser werden, wissen wir nicht. Woran liegt das? Einer der größten Fehler unserer heutigen Zeit und Weltanschauung liegt darin, in einem gewissen „Schubkasten-System“ zu denken. Das heißt, in den einen Schubkasten wurde die Wissenschaft gezwängt, in einen anderen die Religion und in den nächsten die Philosophie. So lassen diese drei Denkmöglichkeiten des menschlichen Bewusstseins wenig Kommunikation und Koordination untereinander zu. Gerade hierin aber liegt die Tragik unserer Zeit, denn Wissenschaft, Religion und Philosophie sind die drei Schösslinge des menschlichen Geistes, und nur vereint befähigen sie den Menschen, die gesamte Natur in Bezug auf Wahrheit, Erkenntnis und letztlich auch in Bezug auf Weisheit zu erfassen. Wir können also immer nur einen Teil der Wahrheit, eine Teil-Erkenntnis erlangen, nicht aber wirkliche Weisheit gewinnen, solange wir in diesem Schubkasten-System denken. Die Natur selbst macht uns dies als Beispiel klar: Nur in dem Ineinander- und Miteinanderwirken aller Kräfte und Wesenheiten ist dieses grandiose Zusammenspiel aller Naturreiche, kosmisch wie irdisch, möglich – und wir als Menschen sind darin eingebettet.
Blättern wir in den Annalen der Menschheitsgeschichte zurück, so finden wir genügend Beweise, die ein übergeordnetes, grundlegendes Lehrsystem zur Basis haben. Es könnte als „Religion-Philosophie-Wissenschaft“ bezeichnet werden. Das Ägyptische Totenbuch, die alten Schriften der Hindus, die Upanishaden, die Bhagavad-Gîtâ oder die nordische Edda, um nur einige Beispiele zu nennen, geben genügend Hinweise auf ein allumfassendes Lehr- und Gedankengebäude, mit dessen Hilfe der Mensch die Ursachen des Seins, die Verzahnung und Vernetzung aller miteinander und ineinander wirkenden kosmischen Kräfte zu erkennen in der Lage ist. Dieses allumfassende, alles in sich schließende Lehrgebäude war zu allen Zeiten bekannt und existiert auch heute in Form der Esoterischen Philosophie, der unvergänglichen Theosophie, die entsprechend unserer Zeit und Sprache ihren Ausdruck findet. Sie unterscheidet sich in den inneren Aussagen nicht von den Überlieferungen vergangener Zeitalter, denn in ihrer Essenz beschreibt sie die Vorgänge, die Wirkungsweisen der Natur, die in den sich periodisch verändernden Manifestationen doch stets nach gleichen Gesetzen verfährt.
Zu welchen erhabenen Erkenntnissen könnte die heutige Wissenschaft kommen, würde sie sich dieses überlieferte Wissen, die Weisheit der Zeitalter, zunutze machen! Die Errungenschaften moderner Wissenschaft sind in vielen Bereichen mit dem reinen Intellekt kaum mehr erfassbar, ihre Reichweiten haben die Grenzen des normal Messbaren längst überschritten. Im Gegensatz zu der Esoterischen Philosophie forscht die Wissenschaft bis jetzt jedoch im Wesentlichen lediglich nach dem Phänomenal-Sichtbaren der Erscheinungswelt. Die Esoterische Philosophie geht weit darüber hinaus und fragt nach dem Warum, dem Noumenon, denn in dem Nicht-Materiellen ist Weisheit, ist das wahre Lebenselixier zu finden, in ihm liegen die Erklärungen für die Gesetze der Physik, der Chemie, ja jeder Naturwissenschaft. Aus welchen Gründen die unsichtbaren und immateriellen Daseinsbereiche auch heute noch offiziell ignoriert werden, obwohl sie offensichtlich vorhanden sind, bleibt unverständlich. Wie viel Elend in einer von Angst erfüllten Welt könnte verschwinden, würden die Gesetzmäßigkeiten allen Daseins ursächlich erkannt werden! Ethik und Moral, wirkliches Verantwortungsbewusstsein gegenüber Mensch und Natur würden wieder ihren dem Menschen zukommenden Platz einnehmen.
Plato hatte recht: „Ideen regieren die Welt.“ Und so, wie der Geist des Menschen neue Ideen empfängt und überholte verwirft, schreitet die Menschheit vorwärts. In diesem Sinne ist die Esoterische Philosophie mehr als ein Wegweiser in eine erhabenere Zukunft. Sie setzt da an, wo Religion, Wissenschaft und geisteswissenschaftliche Denkrichtungen stagnieren. Die von ihr ausgehenden, revolutionierenden Impulse werden noch zu wenig erkannt, doch werden sie sich im Laufe der Zeit über alle Dogmen und kurzlebigen Theorien sowie Hypothesen erheben, denn es gibt nur einen Prüfstein für Wahrheit: UNIVERSALITÄT.
Mit dem vorliegenden Werk, das insgesamt sechs Bände umfasst, beabsichtigte der Verfasser, seinen Beitrag als Meilenstein auf dem Weg evolutionären Fortschritts zu leisten. Jeder zu dem Gesamtwerk gehörende Band kann als für sich abgeschlossen betrachtet werden, jedoch ergibt sich in seiner Vollständigkeit ein abgerundetes Bild von den universalen Zusammenhängen, die maßgebende Bereiche menschlichen Denkens umfassen.
Die dem Verfasser zugeschriebene Einzigartigkeit beruht auf tiefem und umfassendem Wissen. Sie drückt sich ebenfalls in seinem fundamentalen Werk Grundlagen der Esoterischen Philosophie aus, das die tieferen Bereiche unseres Daseins berührt. Es wird als das Herz- und Kernstück der Esoterischen Philosophie angesehen.
Mit diesen nun erstmals auch dem deutschen Sprachbereich zugänglich gemachten umfangreichen Werken ist jedem nach tieferem Wissen verlangenden Leser ein Schlüssel in die Hand gegeben, den er nur noch umzudrehen braucht. Doch – und das ist Gesetz – er muss in der „richtigen“ Weise umgedreht werden!
Der wahre Wissenschaftler ist aufgerufen, die Grenzen seiner Denkmöglichkeiten auszudehnen in die Realität der verursachenden Kräfte. Vorurteile, Dogmen, unbewiesene Hypothesen und Theorien haben keinen Raum mehr in einer Zeit, da sich die Grenzen des rein Materiellen immer stärker zu den immaterielleren Welten, Räumen, Kräften oder Energien hin öffnen.
Die Lehren der Esoterischen Philosophie sind der Hoffnungsträger für die Menschheit. Sie lassen den Sinn des Lebens erkennen, und aufgrund dieses Erkennens lernen wir, verantwortlich zu handeln und vor allem verantwortlich zu denken. Denn Ursache und Wirkung bedingen einander, wodurch jeder Einzelne, individuell oder kollektiv, an seinem eigenen Schicksal und dem der Menschheit webt.
Die Welt zu verstehen heißt, sich selbst zu verstehen. Daher lautet die Aufforderung aller großen Weltenlehrer, nach innen zu gehen, den Blick nach innen zu wenden; denn Wahrheit erkennen heißt sich selbst erkennen.
Hannover, Oktober 1987
Hermann Knoblauch
Bärbel Ackermann
Leben und Werk
Wirklichkeit oder Wahrheit und relative Wahrheit. Dogma definiert. Die Natur der Seherschaft. Was ist Beweis? Ist er unfehlbar? Echter und blinder Glaube. Die Esoterische Tradition: Religion, Philosophie und Wissenschaft sind etwas anderes als Religionen, Philosophien und Wissenschaften; sie ist der universale Prüfstein.
Hinweise auf die Existenz universaler Weisheitslehren. Die Esoterische Philosophie neu herausgebracht durch H. P. Blavatsky. Intuition als Quelle menschlichen Verstehens der Wahrheit. Was Esoterische Philosophie ist und was sie nicht ist. Die Hüter der Weisheitslehren und die Methoden ihrer Verbreitung. Esoterik und Exoterik – die Mysterienschulen und die „Mysterien“. Frühchristliche, neuplatonische und neupythagoreische Lehrer und Lehren. Verworfene Lehren des Origenes. Die Kabbala („Tradition“) und die Esoterische Philosophie. Die esoterische Lehre und ihre Beziehung zur menschlichen Mentalität und Auffassung von Wahrheit. Was wir den alten Kulturen verdanken.
Warum die esoterischen Schlüssel sichergestellt sind. Karman und Wiederverkörperung, einst geheim gehalten, jetzt aber klar und deutlich ausgelegt. Die universalen Mysterien, Quelle symbolischer Bildersprache. Intuition und ihr Wert beim Studium der Symbolik. Interpretation von: „Es (das Reich Gottes) wird kommen, wenn zwei und zwei eins sind; wenn das Äußere gleich dem Innern ist; und wenn es weder männlich noch weiblich gibt.“ Die Erzählung vom Weinstock und den Reben erklärt. Der „Schrei am Kreuz“, seine korrekte Übersetzung und seine esoterische Bedeutung. Ein umfassender Überblick über Symbolik und Mystizismus, wie sie von allen großen Lehrern benutzt wurden. Das Symbol der Schlange.
Beweis für die Existenz eines Systems esoterischer Lehren des Buddhismus. Der Buddha Gautama. Das buddhistische „Glaubensbekenntnis“ und seine esoterische Bedeutung. Samskâras und Nirvâna erklärt. Die Augenlehre und die Herzenslehre. Das Gebot des Herrn Buddha an seine Schüler, wie es sich in dem Mahâ-parinibbâna-sutta findet. Esoterischer Buddhismus und die Existenz einer Nachfolge von Lehrern in der Geschichte des Buddhismus. Die Hînayâna- und die Mahâyâna-Schulen definiert und beschrieben. Sâkyamuni und die Nichtexistenz einer statischen Seele im Menschen. Abendländische Orientalisten benötigen mehr Intuition und gesunden Menschenverstand beim Studium des Buddhismus.
Die Lehre vom Werden. Die Pâli-Schriften und die Lehre vom „Überleben“. Was überlebt? Karman, Wiedergeburt und die Jâtaka-Erzählungen. Fundamentale Lehren des Buddhismus: der achtfältige Pfad und die vier edlen Wahrheiten. Die Pâramitâs, wie sie von H. P. Blavatsky in der Stimme der Stille und in der buddhistischen Literatur gegeben werden. Bedeutung der Ausdrücke Samskâras, Skandhas, Karman und Evolution. Erörterung der geheimnisvollen Größe im Menschen. Symbolismus in der Lebensgeschichte Buddhas. Buddhas Lehre von der Vereinigung mit dem Göttlichen.
Das Universum: ein siebenteiliger oder zehnteiliger Organismus. Wer oder was sind die Devas? Man lernt das Universum kennen durch „Werden“. Wissenschaftler haben Träume von der Wahrheit und Visionen von der Realität. Dimensionen, singuläre Punkte, Sphären und Pläne. Natürliche Phänomene und die unsichtbaren ursächlichen Reiche. Das Gesetz der Wahrscheinlichkeit, Indeterminismus, Zufall. Frühchristliche, „heidnische“ und alte okkulte Lehren über Mensch und Universum verglichen mit denen der modernen Naturwissenschaft. Universale Bewusstseins-Substanz und die ursächlichen Reiche. Gott oder Götter? Strahlung, Licht, bewusste Wesen. Wo sind die unsichtbaren Welten, und was sind ihre Bewohner?
Universen, Hierarchien und Logoi. Sechs Siebtel oder sieben Zehntel von Mensch und Universum okkult. Lokas und Talas erklärt. Rûpa-lokas verglichen mit der siebenfältigen Planetenkette der Erde. Die sieben heiligen Planeten. Globenkörper und Pläne. Energieerhaltung. Wer sind die Kosmokratoren? Mond und Monde. Wiederverkörperung der Globenkette. Alles im Sonnensystem ist untereinander vermischt und wechselwirkend. Moderne Astrologie und die alte Weisheitsastrologie. Galaktische und Elektronen-Einfänge. Klassen monadischer Lebenswogen. Kosmischer Raum, Hierarchen und Wunderbare Wesen. Archaischer Pantheismus. Der christliche Gott und das unerkennbare Prinzip. Der Raum, ein Gefäß für göttliche Atome.